Synestem – From Spaceports ’13
Anlässlich des Debüt Albums von Synestem habe ich mit dem Initiator des Projektes Gerald Wirtz ein kurzes Interview geführt.
funkygog:
Deine Musik ist sehr stark inspiriert von Jean-Michel Jarre. Wie reagieren Jarre Fans auf dein Album – eigentlich müssten sie es doch lieben, oder?
Gerald Wirtz:
Das ist sehr unterschiedlich. Einige besonders extreme Jarre-fans empfinden ein Jarre-tribut eher als unangemessen. Gerade wenn ein anderer Künstler das „Hoheitsgebiet“ von J.M.J. betritt. Von diesen Fans wird ein grosser Personenkult betrieben. In diesen Kreisen scheint die Musik dann eher zweitrangig zu sein und man erfreut sich über neue unveröffentlichte Familienfotos von Jarre viel mehr.
Dann gibt es aber erfreulicherweise viele Musikhörer, für die das Werk im Vordergrund steht und „Jarreske“ Musik sehr begrüsst wird. Es geht mir ja auch darum, Jarre nicht zu kopieren, sondern an seinem besonderen Stil der 70´s Jahre anzuknüpfen und weiter zu entwickeln.
funkygog
Die Alben Qxygene und Equinoxe sind inzw. schon um die 35 Jahre alt. Gibt es für diese Musik noch einen Markt?
Gerald Wirtz:
Ja, es gibt durchaus einen Markt für diesen speziellen Sound. Der Markt ist natürlich gemessen am zeitgenössischem Mainstream ziemlich klein. Aber spürbar vorhanden.
Dieser Umstand ist auch einer der Gründe zu veröffentlichen. Der finanzielle Aspekt ist aber eher zweitrangig. Interessanterweise wird von Musikliebhabern auf der ganzen Welt der spezielle Sound der Oxygene und Equinoxe von Jarre nachgefragt. Es ist der zeitlose SciFi-Sound der sich zeitgleich mit der elektronischen Musik entwickelte. Diese Weltraumorgel Zukunftsmusik fasziniert viele bis heute.
funkygog
Wie kam es zu dem Projektnamen „Synestem“?
Gerald Wirtz:
Der Name entstand ursprünglich aus dem Wort Synästhesie.
Die Musik ist synästhetisch geprägt, da ich ein sog. Synästhetiker bin; also visuelle und akustische Ereignisse nicht getrennt wahrnehme. Das ist auch deutlich bei der Musik zu hören, denn ein wichtiges Element sind die spezialFX-Sounds die im besonderen Maße meine Handschrift prägen. Dazu kommen dann technische Systeme, die elektronische Musik erst ermöglichen. So entstand nach einiger Zeit der Name Synestem.
Das Projekt sollte einen eigenen Namen bekommen, da ich mit meinem bürgerlichen Namen bereits als bildener Künstler aktiv bin.
funkygog
Wie fängst Du an, wenn Du einen neuen Song schreibst?
Hast Du zuerst ein Bild vor Augen (bzw. auf der Leinwand) oder eine Melodie im Ohr?
Gerald Wirtz:
Das kann ich eindeutig als Bild oder Scenerie beschreiben, was sicherlich mit der Synästhesie zusammenhängt. Es sind Situationen und Bilder von Landschaften vor dem inneren Auge, die dann vertont werden.
funkygog
Vielen Dank für das Interview!
Das Album „From Spaceports“ ist über das Bandcamp Profil oder direkt per Email synestem@quantentunnel.de erhältlich.
Websites Synestem:
Website Gerald Wirtz: