Miles Davis Album: On the Corner Rating: * * * * * Recording Date: Jun 1-Jun 6, 1972 Label: Columbia/Legacy Time: 54:39 Tracklist: 1 On the Corner/New York Girl/ Thinking of One Thing and Doing Another/Vot 19:59 2 Black Satin Davis 5:20 3 One and One 6:09 4 Helen Butte/Mr. Freedom X Davis 23:18 Rezensionen Nahe dem Jenseits, 23. Juli 2004 Rezensent aus Frankfurt am Main Ein dichtes Album mit fast unmerklichen Übergängen zwischen den Titeln. Die Baßlast harmlos im Vergleich zu heute, aber sehr intensiv. Das, was man im Jazz Solos nennt, dicht eingewoben in die pulsierende Struktur. Die Tastenakkorde, auf die das ganze baut, werden als riesige konstruktive Strukturen fast unmerklich hin- und hergeschoben. Eine Art Staffel-Übergabe zwischen Trompete, E-Gitarre und Saxophonen, sehr eng aneinander gerückt in ihren knappen (wenn man so will: entpersonalisierten) ornamentalen Figuren, metallisch, aber nicht schrill. "On the Corner" ist entspannter als "Bitches Brew" und konsistenter im Sound als "Big Fun" (aber nichts gegen das phantastische "Big Fun")! Eine "Bombe auf die Jazzwelt" nennt eine on-line-Rezension aus Amerika das - alte Reflexe, falsche Feindschaften. Klar, es gibt eine Nähe zu anderen schwarzen Genres, George Clinton oder "War" - oder auch zu Zappa -, aber niemand war jemals so dicht an einer Musik, die in der Tat nur deshalb schwer zu hören ist, weil man sie hörend in Trance gerät. Ansonsten ist es die flüssigste Musik der Welt, sehr nahe am Jenseits. 1972, Leute, hipper geht's nicht! (Diese Rezension, oder was man so nennt, beruht auf der Original-LP in Vinyl.) - Ihr UEZ Interessantes, aber letztendlich mißlungenes Experiment, 24. Februar 2001 Rezensent: Guido Jäger ( gpjager@yahoo.de ) aus Koblenz Die letzte 'echte' Studio-Aufnahme von Miles vor seiner 5 Jahre dauernden 'stummen' Phase 75-80. Er versuchte (wie er selbst sagte), musikalische Konzepte von so gegensätzlichen Musikern wie Sly Stone einerseits und Karlheinz Stockhausen andererseits zu verbinden. Aus heutiger Sicht wohl die Erfindung und Mutter aller Trance-Grooves und 'Sound-Teppich-Musiken'. Der auf die Spitze getriebene dekonstruktivistische Stil von 'On the Corner' ist nur die logische Fortführung von Miles' Entwicklung auf seinen früheren Platten. Ein interessantes Konzept, aber ein, wie ich finde, letztendlich mißlungenes Ergebnis. Mir erscheint es nicht zufällig, daß Miles ausgerechnet nach dieser Platte 5 Jahre in der Versenkung verschwunden ist. Dennoch: wer Miles verstehen will, braucht diese Platte. Charts (Billboard) Album: 1972 On The Corner Jazz Albums 1 1972 On The Corner Pop Albums 156 Credits: Don Alias Percussion, Drums Penny Armstrong Product Manager Khalil Balakrishna Sitar (Electric) Bob Belden Liner Notes Michael Brooks Series Coordinator Pete Cenedella Package Coordinator Chick Corea Keyboards, Fender Rhodes David Creamer Guitar Miles Davis Trumpet Jack DeJohnette Drums James "Mtume" Forman Percussion Al Foster Drums Howard Fritzson Art Direction Carlos Garnett Sax (Soprano), Sax (Tenor) Herbie Hancock Synthesizer, Keyboards, Fender Rhodes Billy Hart Drums William Hart Percussion, Drums Michael Henderson Guitar (Bass) Amy Herot Series Coordinator Don Hunstein Photography John Jackson Production Assistant David Kreamen Guitar Urve Kuusik Photography Cedric Lawson Organ Dave Leibman Sax (Tenor) Dave Liebman Sax (Soprano), Liner Notes Reggie Lucas Guitar Teo Macero Saxophone, Producer Art Maillet Photography Paul M. Martin Art Coordinator Bennie Maupin Clarinet (Bass) John McLaughlin Guitar, Liner Notes Bill Milkowski Liner Notes James Mtume Percussion Nedra Olds-Neal Reissue Producer Gary Pacheco Series Coordinator Russ Payne Engineer Seth Rothstein Project Director Badal Roy Tabla Stan Tonkel Engineer Collin Walcott Sitar, Sitar (Electric) Allen Weinberg Art Direction Mark Wilder Engineer, Digital Remastering, Restoration Harold "Ivory" Williams Keyboards