Van Der Graaf Generator Album: H to He, Who Am the Only One Rating: * * * * Release Date: Jan 1970 Label: Blue Plate Time: 46:52 Tracklist: 1 Killer Banton, Hammill, Smith 8:07 2 House With No Door Hammill, Jackson 6:03 3 Emperor in His War-Room Part 1: The Emperor, Part 2: The Room Hammill 9:04 4 Lost, Pt. 1: The Dance in Sand and Sea, Pt. 2: The Dance in the Frost Hammill 11:13 5 Pioneers over C. Hammill, Jackson 12:25 Teil 2 der Legende in prächtiger Edition, 15. Juli 2005 Rezensent: Peter Eisenburger aus Reichenborn Die Besprechung bezieht sich hauptsächlich auf die remasterte Version of "H to He, Who Am the Only One". Das Album wurde auf Vinyl ursprünglich im Dezember 1970 veröffentlicht und stellt eine Art Bindeglied dar zwischen "The Least We Can Do Is Wave to Each Other" (Februar 1970) und "Pawn Hearts" (Oktober 1971). Zugänglicher als das letztere und dennoch schon das erste voll entwickelte typische Beispiel der VDGG Fusion zwischen Rock, Jazz, Klassikelementen, der - wie ich es nenne - Tradition des europäischen romantischen Liedguts - and vielleicht Prä-Punk. Durch das Remastering haben alle Instrumente und Stimmen hohe Transparenz und Klarheit erhalten. Faszinierende Details werden nun hörbar. Der Klang ist so brillant, daß man z.B. auf "Pioneers Over C" David Jacksons Blastechnik bei seinem atemberaubenden Saxophon-Solo deutlich hören kann. Das einzige Defizit dieser exquisiten Edition ist die Behandlung von Peter Hammills Stimme in einigen Passagen. Das Volumen der Stimme wird in stark instrumentierten Sektionen gegenüber den ursprünglichen Vinyl-Versionen heruntergefahren - ein Effekt, den ich in remastertem Material grundsätzlich nicht mag. Weiterhin hört man nun trotz des einzigartigen und beeindruckenden Gesangs (Peter Hammill ist nach meiner Auffassung der beste Sänger der Rockmusik) deutlich die Unebenheiten der Stimme. Es geht hier zwar um Rock-Musik und nicht um Opern, aber die alte analoge als auch moderne digitale Studiotechnik tendieren ohne bzw. mit Absicht dazu, die Stimme des Lead-Sängers zu glätten. Auf der anderen Seite trägt dies alles zur Live-Atmosphäre der Studioproduktionen in jenen Tagen bei. Das remasterte Album demonstriert, welche tollen Musiker die VDGG Mitglieder sind. Als ob man im Studio mit dabei wäre, kann man auf allen Aufnahmen ihr Zusammenspiel studieren - am besten im immer noch anrührenden "A House With No Door". Zwei Stücke, die ich bisher nicht so sehr mochte, haben vom Remastering am meisten profitiert: Zunächst "Pioneers Over C", in dem es um eines von Peter Hammills Lieblingsthemen geht: wissenschaftliche Entfremdung ("scientific alienation") und in dem das Schicksal von in Raum und Zeit verlorenen Astronauten beschrieben wird. Das andere Stück ist "The Emperor in his War-Room". Im mittleren Teil kann man Robert Fripps verzerrte Gitarre(n) hören, die er bei einem Gastauftritt spielte wie in "21st Century Schizoid Man". Als Bonus Tracks gibt es zwei bisher unveröffentlichte Titel: - Einmal das über eine Viertelstunde lange, wilde "Squid 1 / Squid 2 / Octopus", zu jener Zeit fester Teil der VDGG Live-Shows. Dieses Stück sollte eigentlich auf der ursprünglich als Doppel-LP geplanten "Pawn Hearts" erscheinen - daraus wurde nichts, weil Charisma aus kommerziellen Gründen nur eine Einfach-LP zuließ. Die anderen drei damals nicht erschienen Stücke für die zweite LP erscheinen nun auf der remasterten "Pawn Hearts" CD. - Weiterhin der erste Take von "The Emperor", der mir persönlich sogar besser gefällt als die damals veröffentlichte Version, obwohl Bob Fripp hier nicht zu hören ist. Der Take ist quasi eine Live-Aufnahme aus dem Studio, ohne jegliche Overdubbs, und hat darin auch seinen besonderen Reiz. Beide Bonus Tracks haben ebenfalls hervorragende Soundqualität - sie wurden von den Originalbändern genommen. Insgesamt eine tolle Edition. Musik und das umfangreiche schöne Booklet wurden mit Liebe und Sorgfalt zusammengestellt und behandelt. Dieses Album wäre der Einstieg für ein "A Young Person's Guide to Van der Graaf Generator". Credits: John Anthony Producer Hugh Banton Organ, Bass, Guitar, Piano, Keyboards, Organ (Hammond), Vocals, Farfisa Organ, Oscillator Robin Geoffrey Cable Engineer Guy Evans Percussion, Drums, Tympani [Timpani] Robert Fripp Guitar Peter Hammill Guitar (Acoustic), Guitar, Piano, Keyboards, Vocals David Hentschel Assistant Engineer Hugh Bass David Jackson Flute, Keyboards, Sax (Alto), Sax (Baritone), Sax (Tenor), Vocals, Wind Peter Piano Nic Potter Bass Paul Whitehead Artwork