Wayne Shorter Album: Speak No Evil Rating: * * * * * Recording Date: Dec 24, 1964 Label: Blue Note Time: 48:26 Tracklist: 1 Witch Hunt Shorter 8:07 2 Fee-Fi-Fo-Fum Shorter 5:50 3 Dance Cadaverous Shorter 6:41 4 Speak No Evil Shorter 8:21 5 Infant Eyes Shorter 6:50 6 Wild Flower Shorter 6:02 *7 Dance Cadaverous [alternate take/#/*] Shorter 6:35 Rezensent: koli_g (Mehr über mich) aus Heidelberg Wer Alben wie "E.S.P." von Miles Davis oder "Maiden Voyage" von Herbie Hancock lieben gelernt hat, der wird auch großen Gefallen an "Speak No Evil" von Wayne Shorter finden. Mit einer fast schon zur standardgewordenen HardBop-BlueNote-Besetzung der 60'er Jahre (Freddie Hubbard -tr, Herbie Hancock - p, Ron Carter - b und Elvin Jones - dr), treibt Wayne Shorter, mit seinem Tenor Saxofon und eigenen Kompositionen als Leader, dieses Quintet enorm nach vorne. Lyrische, sowie hardbopartig scharf konstruierte Phrasierungen lassen einen schon an den Sound von "E.S.P" erinnern - "Speak No Evil" wurde jedoch 1 Monat vorher aufgenommen (und zwar an Heilig Abend 1964) und eine weihnachtliche Gelassenheit und Entspanntheit meint man hier auch rauszuhören und das Quintet ist in einer großartigen Form. Abgesehen vom ersten Titel "Witch Hunt" steht jeder Song für sich als ein qualitativer, geschliffener Jazz-Meilenstein ohne Mängel, ohne Kanten - die Themen verhaften angenehm im Ohr. Bei "Infant Eyes" - eine wunderschöne Saxofon-Ballade - hört man Wayne Shorter sehr schön (wie Miles Davis bzw. Herbie Hancock einmal gesagt hat) "durch sein Saxofon hindurchkommen" - ein intensiver Imrovisator, der seine Töne lange, fast schon bis zum Anschlag "hindurchpustet", aber warm und harmonisch - er klingt eben schon zu diesem Zeitpunkt wie Wayne Shorter und nicht wie ein John Coltrane, was ihm zu dieser Zeit damals oft nachgesagt wurde. "Speak No Evil" ist ein BlueNote-Klassiker mit Understatement-Charakter, da lange nicht so bekannt geworden wie die o.g. Alben, aber sicherlich genauso richtig, genauso wichtig. Ein guter Sound - "digital remastered" - sehr empfehlenswert. Credits: Ron Carter Bass Herbie Hancock Piano Don Heckman Liner Notes Freddie Hubbard Trumpet Elvin Jones Drums Alfred Lion Producer Ron McMaster Digital Transfers Reid Miles Design, Photography Wayne Shorter Sax (Tenor) Rudy Van Gelder Engineer Francis Wolff Photography