Tab Two Album: Belle Affaire Erscheinungsdatum: 22. August 1996 Label: Virgin Ger (EMI) ASIN: B000025YVM Format: Audio CD (CD-Anzahl: 1) Tracklist: 1.Vorfilm 2.Let It Flow 3.Spot Of Choice 4.Think Tank 5.Sad News 6.Belle Affaire 7.Club Mambo 8.Public Meditation 9.20th Century Party Waste 10.Eine Kleine Filmmusik 11.True View 12.Love's The Melter 13.Cure O'soul Rezensionen Moderne Großsstadtmusik für alle Stimmungslagen, 27. September 2005 Rezensent: Andreas Wittenburg aus Hamburg Jeder Musiker, der seinen eigenen Sound findet, ist im Grunde zu beglückwünschen. So schaffen es auch diese beiden Herren aus unseren Landen, einen hochmodernen Eintopf zu kochen, der auch fast zehn Jahre später noch gut mundet. Die Mischung funktioniert. Aufgespannt zwischen Jazz, Funk, Pop, Hip-Hop und Trip-Hop entstehen ganz und gar aufregende Songs. Eckpfeiler sind die beiden gegenpoligen Instrumente Bass und Trompete und der unverwechselbare Sprechgesang. Die Songs passen grob in zwei Schubladen: meditative, etwas triphoppige Balladen und fiebriger High-Energy- Großstadt-Funkjazz. Vor allem die ruhigen Songs entfalten eine hypnotische Kraft. So eröffnet der Opener "Vorfilm" mit fast cineastischer Weite, während "Sad song" auf einem verschliffen scheppernden Drum-Loop eine melancholische Stimmung entfacht. Die Uptempo-Songs halten das hohe Niveau zum Teil nicht ganz. Dort wo griffige Drums mit weiten Trompetenbögen aufgefangen werden wie bei "Let it flow" entsteht tatsächlich "Flow", während eininge Songs über ihr eigenes Tempo stolpern wie z.B. "Spot of choice". Hier sind zuviel Soundsperenzien in die Songs gepresst und nach ein Paar Minuten verlaufen sich die Arrangements im Leeren. Tatsächlich sind es die Drum & Bass-Anteile, die am deutlichsten gealtert sind. Hier zeigen sich die Risiken, wenn man auf hochaktuelle Züge aufspringt. So weiß "Public meditation" mit zwei Drumlagen und großen Klangflächen zu begesitern, während "True view" schlicht angestaubt klingt. Alles in allem ein überraschend internationales Album mit amerikanischem Flair, dass ganz aufregend den Geist von Miles Davis mit modernen Versatzstücken beatmet. Das macht auch, trotz minimlaer Staubschicht, heute noch Spaß.